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iff-Überschuldungsreport 2021 erschienen – Pandemie verschärft Situation für Überschuldete

Der neue iff-Überschuldungsreport 2021 ist da. Aus der PM des iff:

„6,85 MillionenMenschen in Deutschland sind überschuldet.Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl leichtrückläufig (20196,92). „Wie bei der Finanzkrise 2007/2008 ist auch bei der globalen Gesundheitskrise damit zu rechnen, dass sich die Auswirkungen auf die Überschuldungsstatistik mit einer Verzögerung von rund zwei Jahren zeigen werden“, betont Dr. Sally Peters, Geschäftsführerin des Institutsfür Finanzdienstleistungen (iff) in Hamburg. (…)

Ein Blick auf die Überschuldungsgründe zeigt, dass 45 Prozent der Überschuldungsgründe von den Betroffenen nicht beeinflussbar sind. Dazu zählen Ereignisse wie Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit (22,7 Prozent; Vj.: 19 Prozent), Scheidung (9,74 Prozent; Vj.: 9,62 Prozent) oder Krankheit (11,22 Prozent; Vj: 10,89 Prozent). (…)

Besonders gravierend: 11,36 Prozent der Menschen sind auf Grund von Einkommensarmut in die Überschuldung gerutscht. Dieser Wert hat seit Jahren zugenommen(zum Vergleich 2011: 3,61 Prozent). Der aktuelle Überschuldungsreport zeigt: Die Ratsuchenden in den Beratungsstellen verfügen im Mittel über ein Einkommen, welches signifikant unterhalb der Armutsschwelle liegt. Bei der Notwendigkeit zusätzlicher Anschaffungen und kurzfristigem Einkommensausfall kann die Höhe des Einkommens schnell zu einer finanziellen Überlastungssituation führen. (…)

Die typische – als Median berechnete – Schuldenhöhe von Personen, die Rat bei Schuldnerberatungen suchen, betrug 2020 14.167,48 Euro und ist damit in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zurückgegangen(Vergleich 2011: 19.046,29 Euro). Diese Angaben sind preisbereinigt. „Die Entwicklung lässt die Interpretation zu, dass Überschuldung mit immer geringeren Kreditbeträgen verbunden ist, was ein Spiegel der Einkommensungleichheit sein könnte“, meint Dr. Sally Peters. Mit 37,89 Prozent haben die meisten der Beratenen insgesamt Schulden in Höhe von weniger als 10.000 Euro. Bei weiteren 21,47 Prozent der Beratenen liegen die Schulden zwischen 10.0000 und 20.000 Euro. Nur 19,66 Prozent haben Schulden in Höhe von mehr als 40.000 Euro. (…)

Im diesjährigen Überschuldungsreport gab es erstmals eine Sondererhebung in Schuldnerberatungsstellen. Diese zeigen ein ernüchterndes Bild: lange Wartezeiten, hohe Arbeitsbelastung und die technische Ausstattung ist teilweise nicht adäquat.“