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Schließung der Schuldnerberatungsstelle des ASB-Hamburg

„Aufgrund fehlender Finanzierung muss die ASB-Schuldnerberatungsstelle zum Jahresende schließen.

Es können wegen der noch existierenden Wartelisten keine neuen Klienten aufgenommen werden.

Seit 2007 berät der ASB-Hamburg überschuldete Menschen.  Die Finanzierung erfolgte über Mitgliedsbeiträge und einem geringen Eigenanteil der Klienten.

Unsere Beratungsstelle hat sich in den letzten Jahren  überwiegend auf Klienten konzentriert, die von einer Beratung durch öffentlich finanzierte Stellen ausgeschlossen sind:

Hierzu gehören zum einen (ehemals) Selbständige, die unter das Regelinsolvenzverfahren fallen. [Anmerkung: vgl. hierzu unsere PM vom 22.07.2009: Schuldnerberatung: Weitere Beratungsstelle genügt nicht… Programme für Prävention und gescheiterte Selbständige fehlen weiterhin] Ein großer Teil von ihnen bezieht ALG II-Leistungen. Viele dieser Klienten  gerieten häufig  durch  die sogenannten Ich-AGs , die oftmals aktiv durch die Jobcenter gefördert wurden, in die Schuldenfalle.

Zum anderen beraten wir  Klienten, die (oftmals knapp)  die  Einkommensgrenzen überschreiten, die ihnen den Zugang zu einer kostenlosen Beratung ermöglichen.

Gerade für diese Schuldnerinnen und Schuldner wird durch die Schließung unserer Beratungsstelle eine große Lücke entstehen, denn beide Gruppen können sich weder eine kommerzielle Schuldnerberatung noch einen Insolvenzanwalt leisten. Dies zeigt eine dringende politische Notwendigkeit, auch für diese Menschen die öffentlich finanzierte Beratung zu öffnen bzw. diese auszuweiten.

Wir bedauern, dass wir die Schuldnerberatung nicht weiter fortführen können.

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und das uns entgegen gebrachte Vertrauen.

Hamburg, 26. Februar 2016″

Quelle: http://www.asb-hamburg.de/unsere-angebote/schuldnerberatung/